Wir blicken heute in den globalen Süden und den Kontrast zwischen Hunger und Lebensmittelverschwendung. Das machen wir mit Marius einem Bildungsreferenten von Brot für die Welt von der Ev.-reformierten Kirche und der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg Marius hat fast 16 Jahre in Südafrika gelebt und gibt uns einen Eindruck über das Leben im globalen Süden und insbesondere Projektarbeit bei Brot für die Welt.
Jeder 11. Mensch leidet an Hunger und Mangelernährung, obwohl genügend Lebensmittel für alle Menschen hergestellt werden. 60% der Hungernden weltweit sind Frauen und Mädchen.
60-120 Millionen Menschen leiden mehr an Hunger durch die Corona-Pandemie. Schulmahlzeiten sind weggefallen und wenn Länder und Schulen in den Lockdown gehen, fehlt oft die einzige Mahlzeit am Tag und auch auf den Märkten sind die Möglichkeiten Geld zu verdienen weggefallen.
Ein weiteres Problem: Nicht alle Lebensmittel werden zur Ernährung verwendet, sondern gehen auch in die Tierfutterproduktion oder die Produktion von Treibstoffen. Nur 47% der Getreideernte kommt der menschlichen Ernährung zu Gute. Der Klimawandel heizt die Situation durch Dürren, Wassermangel, Stürme und Überschwemmungen noch weiter an.
Es ist bitter, wenn man Menschen hungern sieht und gleichzeitig weiß, dass soviele Lebensmittel weggeworfen werden.
Am Ende sprechen wir noch über die 11 Schritte zur Hungerbekämpfung und was jeder Einzelne tun kann.
Viele Informationen gibt es auf www.brot-fuer-die-welt.de
Die angesprochenen 11 Schritte zur Hungerbekämpfung:
- Mit Menschenrechten gegen den Hunger
- Agrarökologie statt Agrobusiness fördern
- Land umverteilen statt Landkonzentration vorantreiben
- Saatgutvielfalt statt (alte und neue) Gentechnik und Patente
- Agrarökologische Klimaanpassung statt Klima anheizen durch Agrobusiness!
- Menschenwürdige Arbeitsbedingungen statt Hungerlöhne
- Nachhaltige, lokale & regionale Ernährungssysteme statt Abhängigkeit von krisenanfälligen Weltagrarmärkten
- Gerechter Agrarhandel statt neo-liberale Agrarhandelspolitik
- Vorrang der Menschenrechte vor Profitgier, Nahrungsmittelspekulation und Schuldendienst
- Rechte von Frauen stärken statt patriarchale Strukturen stützen
- Soziale Sicherung ausbauen
Hier zum Beispiel Fragen und Antworten rund um das Thema Welternährung: https://www.brot-fuer-die-welt.de/fileadmin/mediapool/2_Downloads/Presse/Welternaehrungstag/welternaehrung_fragen_und_antworten.pdf
Mehr zum Thema Hunger bei der FAO – Food and Agriculture Organization of the United Nations http://www.fao.org/hunger/en/